Um den Südpol ragen die ewigen Eismassen der Antarktis mit einem umgebenden Ring aus niedrigem Bewuchs auf – also das Land, das laut seines Namens gegenüber der Arktis liegt. Seit dem frühen 19. Jahrhundert wird der Kontinent von Menschen bereits, die zunehmend die Einzigartigkeit der Polarregion entdeckten. Erreichten zuerst nur Forscher ihre Küste, so spielt die Antarktis heute auch für den Tourismuseine Rolle.
Die Fläche der Antarktis macht über 21 Millionen Quadratkilometer aus. Das meiste davon ist Packeis, die Größe des Festlands ist wegen der ständigen Eisbedeckung nicht genau feststellbar. Ihre Lage erstreckt sich bis zum südlichen Polarkreis. Die Antarktis befindet sich in der gleichen Zeitzone wie Chile – eines der Länder, das Gebietsansprüche an den Kontinent stellt. Sie liegt damit 6 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit.
Der klimatisch weniger extreme Teil des Kontinents wird durch die arktische Tundra geprägt, die über 3 Millionen Quadratkilometer des Planeten gedeckt und damit die zweitgrößte Vegetationszone der Erde darstellt. Sie bestimmt die Landschaft der Antarktis durch niedrigen, windresistenten Bewuchs und liegt wie ein Ring um die polaren Eiswüsten des Südpols, in denen kein pflanzlicher Wachstum mehr möglich ist.
In den 1960er Jahren wurde für die Antarktis ein einmaliger Vertrag unterzeichnet, der sie vor wirtschaftlicher Ausbeutung bewahrt und Gebietsansprüche an unterschiedliche Nationen verteilt hat. Die politische Zugehörigkeit der Antarktis wird heute auf mehrere Staaten aus Ozeanien, Europa und Südamerika verteilt, die für unterschiedlich große Regionen der Antarktis verantwortlich sind. Australien und Norwegen verfügen heute über Gebietsansprüche von über 2/3 der Landmasse.
Ein besonderes geografisches Merkmal der Region im ewigen Eis ist die antarktische Halbinsel. Diese über 1200 lange schmale Landzunge reicht am Norden der Antarktis bis weit über den südlichen Polarkreis hinaus. Die Halbinsel wird von seinem hohen Gebirge geprägt, die geographisch zu den südamerikanischen Anden gezählt werden.
Zur Antarktis gehören neben der Festlandmasse auch eine Unmenge unbewohnter Inseln im Rossmeer. Sie sind zum großen Teil vulkanischen Ursprungs und vollständig oder fast vollständig vereist. Die Alexander- I.- Insel ist mit fast 50.000 Quadratkilometern die größte Insel im Rossmeer. Einige Antarktische Inseln sind heute Heimat für unterschiedliche nationale Forschungsstationen, die hier die Klimageschichte der Erde über Jahrtausende durch Eisbohrungen zurückverfolgen können.
Grundsätzlich gilt die Antarktis als unbewohnt, indigene Einwohner gibt es keine: Die Lebensbedingungen sind hier so feindlich, dass Menschen nicht existieren können. Die einzigen Menschen, die hier längere Zeit verbringen, sind die internationalen Forschenden. Die Einwohnerzahl der lebensfeindlichen Region liegt im Winter bei circa 2500 Forschern, im Winter halten sich nur etwa 300 Menschen dauerhaft hier auf.
Entsprechend dieser besonderen Umstände gibt es in der Antarktis weder Städte und auch keine Hauptstadt im politischen Sinne. Die einzigen Ansiedlungen sind die Forschungsstationen der Wissenschaftler. Die wichtigsten Forschungsstationen der Antarktis liegen alle auf den Inseln des Rossmeeres oder auf vom Festland abtreibendem Schelfeis. Die russische Bellinghausen- Station, die australischen Stationen Cassey und Davis wie die französische Dumont d’Urville- Station sind die wissenschaftlich bedeutendsten Forschersiedlungen des Kontinents.